Bentornata, Staatsoper Berlin! “Hänsel und Gretel”

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Endlich ist die Staatsoper Berlin nach 9 Jahren wirklich (und nicht nur sozusagen virtuell) wieder auf! Als erstes Werk für die Wiedereröffnung wurde Hänsel und Gretel gewählt, in einer Inszenierung von Achim Freyer.

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8.12.17 Humperdinck: Hänsel und Gretel – Staatsoper Berlin

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Die Akustik des Hauses ist sehr transparent, viel weniger trocken als vor 9 Jahren. Die Stimmen hört man überall sehr gut; mit dem Orchester ist es doch unterschiedlich: es klingt ziemlich ausgewogen in den ersten Reihen, aber viel dünner in den hinteren. Wenigstens aber klingt es nie gedämpft, wie z.B.  in Bonn oder Münster passiert, wenn man in der falschen Reihe bzw. im falschen Bereich sitzt.

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In der schon traumhaften Sängerbesetzung hebte sich die Gretel von Elsa Dreisig als echte Perfektion heraus! Sebastian Weigle hat ohne Eile und mit Humor dirigiert, den lyrischen Stellen ihre Zeit gelassen und die reiche Harmonie des Musikstils von Humperdinck besonders hervorgehoben. Nur die Hexenszene hätte man sich vielleicht ein bisschen gewaltiger wünschen können.

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Hänsel und Gretel beim Schlussapplaus 

Die Inszenierung war im typischen Achim-Freyer-Stil. Das trifft nicht für jeden Geschmack, und wurde schon bei der Pause von einigen Leuten vehement ausgebuht. Genau der erste Teil war trotzdem am besten gelungen: sehr witzig am Anfang, surreal in der Mitte und berührend am Ende. Die Idee von Freyer für die 14 Engeln ist echt bewegend.

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8.12.17 Hänsel und Gretel – Schlussapplaus

Leider ist aber im zweiten Teil die Hexenszene viel weniger witzig als erwartet und erweist sich sogar als langweilig. Hingegen wirkt überraschenderweise das Finale besonders gut: Ich habe diesen Kinderchor am Ende immer gehasst, aber diesmal war für einmal auch diese Szene interessant.

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Schlussapplaus – “Revolution” der “Kinder”

Es war kaum möglich, ein “normales” Applausfoto zu machen, da alle ständig rundgelaufen sind…

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Achim Freyer beim Schlußapplaus

Insgesamt ist diese Produktion nicht 100% überzeugend, aber sicher sehenswert!

Published by amandusherz

Laureato col massimo dei voti e lode all'Università di Firenze con una tesi sui Lieder di Franz Schreker, ha collaborato al programma di sala per la prima rappresentazione italiana di "Die Gezeichneten" a Palermo e ha partecipato come relatore al convegno su Schreker a Strasburgo in occasione della prima assoluta di un'opera di Schreker in Francia. Attualmente scrive la tesi di dottorato alla Goethe-Universität di Francoforte.

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